Krav Maga Hintergrund

HINTERGRUND

Die Krav Maga Philosophie

Krav Maga

Krav Maga (hebräisch קרב מגע), also: Kontaktkampf, ist ein eklektisches und modernes Selbstverteidigungssystem aus Israel. Bevorzugt werden hierbei Griff-, Schlag- und Tritttechniken angewandt, aber auch Hebel und Bodenkampf kommen zum Einsatz.
Am eindringlichsten zeichnet sich Krav Maga jedoch durch sein grundlegend körpernahes und alltagsrealistisches Selbstverteidigungs-Potenzial „für jede/n“ aus. Egal ob groß oder klein – kräftig oder schlank – alt oder jung.

Geschichte des Krav Maga

Die Entstehung: Bratislava
Krav Maga: Ursprünglich ein Schutz für Juden in der Slowakei
Imrich Lichtenfeld, 1910 in Budapest geboren und in Bratislava aufgewachsen, galt als einer der erfolgreichsten Boxer und Ringer seiner Zeit im europäischen Raum. Durch seinen Vater, der zwei Jahrzehnte in einem Wanderzirkus verbrachte bevor er Polizist wurde, fand er schon früh zu Kraft- und Selbstverteidigungsübungen und nahm auch später gezielt an den Kursen seines Vaters für die dortigen Polizisten teil.
Als in Bratislava die Pogrome gegen Juden in den 1930er Jahren immer mehr zunahmen, schloss sich Lichtenfeld mit einigen von ihnen zusammen und zog als eine Art Schutztruppe gegen Antisemiten durch die Straßen. Seine hierbei gewonnene Nahkampferfahrung in Kombination mit seinem bisherigen Wissen stellte fortan das Fundament des aktuell bekannten und beliebten Krav Maga dar.

Die Weiterentwicklung: Palästina

Nach seiner Flucht und dem Kriegsdienst unter der britischen Armee bekam er die Erlaubnis in Palästina einzureisen. Seinen Nachnamen hebräisierte er in „Sde-Or“, schloss sich einer Untergrundorganisation an und fokussierte auch dort deren Fitness und Nahkampfausbildung. 1948 wurde er Chefausbilder an einer Kampfschule der Israelischen Streitkräfte des neugegründeten Israelischen Staates.

Die Modifizierung: Israel

Nach seiner Zeit in der Armee passte Lichtenfeld das militärische Krav Maga an die Bedürfnisse von Polizisten und Zivilisten an. Zeitgleich erfolgte die entsprechende Angleichung als „Notwehr“ innerhalb der nichtmilitaristischen Rechtsprechung.
Sein eindringlichster Wunsch war es, Krav Maga weltweit zu verbreiten.
Nach seinem Tod im Januar 1998 erhoben mehrere seiner Schüler/innen einen Anspruch auf den Titel: „Legitime/r Nachfolger/in“ im Bereich des zivilen Krav Maga, wie beispielsweise:

Haim Gidon (Leiter Israeli Krav Maga Association)
Avi Moyal (Leiter International Krav Maga Federation)
Gabi Noah (Leiter IKM International Krav Maga)
Eyal Yanilov (Leiter Krav Maga Global)
Haim Zut (Leiter Krav Maga Federation Haim Zut) und Yaron Lichtenstein

Krav Maga im zivilen Bereich

Krav Maga zeichnet sich durch eine hohe Effizienz aus.
Die einfachen Techniken greifen natürliche und instinktive Reaktionen des Menschen auf und fließen adäquat in Bewegungsabläufe mit ein. Deshalb versteht sich Krav Maga weniger als Sport denn als ein schnell zu erlernendes Selbstverteidigungssystem ohne Wettkampfcharakter.
Auch nach Lichtenfelds Tod hat sich die Fokussierung auf seine damaligen grundlegenden Intentionen in Bratislava nicht verändert und zeigt sich in der Grundprämisse des Krav Maga:
„Richtiges“ Bewegen und Taktieren unter Stress stellt die Basis des Trainings
Eine Empfehlung hierzu ist beispielsweise die Hände auf Brusthöhe zu halten, um sie so schneller zur Abwehr oder für einen Gegenangriff einsetzen zu können. Zusätzlich wird das Erkennen möglicher Gefahren oder auch ein geschicktes Konfliktverhalten geschult, aber auch das (zeitgleiche) Entwaffnen eines Gegners wird erlernt.
Aufgrund seiner historischen Entwicklung, der unterschiedlichen Kampfsport-Hintergründe seiner vielen Vertreter/innen und Organisationen, sowie seiner Orientierung am Verhalten des Individuums finden sich mittlerweile unterschiedliche Ausprägungen, Methoden und Varianten des Krav Maga im deutschsprachigen Raum wieder.
Somit werden auch unterschiedliche Seminare verschiedener internationaler Krav Maga-Verbände in Deutschland angeboten, wie beispielsweise:

Krav Maga von Moni Aizik Commando Krav Maga
International Krav Maga Federation (IKMF)
2005 Krav Maga Worldwide
Krav Maga Global (KMG)